Lebenslanges Lernen: Wissenschaftliche Weiterbildung

Gesellschaft und Arbeitswelt sind einem ständigen Wandel unterworfen. Die wissenschaftliche Weiterbildung ist von zentraler Bedeutung für das lebenslange Lernen und hilft, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Hochschulen haben dies erkannt und etablieren sich als Orte lebenslangen Lernens. Das Angebot an flexiblen, vor allem auch berufsbegleitenden, Studienangeboten wächst.

 

Durch die Reform des Landeshochschulrechts im Jahr 2012 ist der Übergang vom Beruf zur Hochschule erleichtert worden. Hochschulen haben nun die Möglichkeit, nachweisbare berufliche Kompetenzen und Erfahrungen auf ein Hochschulstudium anzurechnen.

 

Das Wissenschaftsministerium arbeitet in Fragen der wissenschaftlichen Weiterbildung eng mit dem Bildungswerk der baden-württembergischen Arbeitgeber zusammen, u.a. durch die gemeinsam eingerichtete "Servicestelle HOCHSCHULEWIRTSCHAFT".  Die Servicestelle HOCHSCHULEWIRTSCHAFT hat in einem Online-Katalog eine Übersicht über die weiterbildenden Studiengänge in Baden-Württemberg erstellt. Eingetragen sind weiterbildende Bachelor- und Masterstudienangebote sowie Kontaktstudien.

 

Kontaktstudien

Mit diesen Studienangeboten sollen - im Sinne des lebenslangen bzw. lebensbegleitenden Lernens - ehemalige Studierende, die sich im Beruf weiterbilden wollen, aber auch Berufspraktiker ohne Hochschulabschluss mit vergleichbarer Qualifikation angesprochen werden. Dabei arbeiten die Hochschulen oft mit Weiterbildungsakademien und anderen Partnern zusammen. Die Schwerpunkte der Kontaktstudien ergeben sich zumeist aus den Kernkompetenzen der einzelnen Hochschulen. Kontaktstudien werden zu vielfältigen Themen und in unterschiedlichen Formen wie Einzelvorträge, Ringvorlesungen, Abend- und Wochenendkurse, Seminare, Workshops, Kolloquien, Symposien, Tagungen oder Sommerakademien etc. angeboten.


Im Bereich der Ökonomie etwa gibt es Praxiskurse zur strategischen Kontrolle und Planung, zur Finanz- und Kostenrechnung, zu Marketingstrategien und Kundenorientierung ebenso wie zum Projektmanagement und zur internationalen Rechnungslegung. Im Bereich der Führung junger Unternehmen werden Seminare mit Tipps und Tricks zum Thema "Stress vermeiden, Gelassenheit gewinnen" angeboten, oder auch mehrtägige Kompaktkurse zur Existenzgründung mit Vertiefungsmöglichkeiten zu bestimmten Themenkomplexen. Im Bereich der Informatik/Neuen Medien und der Kommunikation reicht das Angebot von Einführungen in Programmiertechniken und in das Internet über Trainingskurse für das Erstellen von Webseiten und Seminare zur wirkungsvollen Präsentation mit Neuen Medien hin zu Rhetorikkursen und Übungen zur Gruppenkommunikation und Konfliktregelung.


Die Kosten variieren u. a. je nach Dauer, Teilnehmerzahl oder Dozenten und weisen dementsprechend nachfrageorientiert eine breite Spannweite auf.

Weiterbildungsprogramm für ältere Akademiker und Akademikerinnen

Wissenschaftliche Weiterbildung gewinnt vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und des drohenden Fachkräftemangels zunehmend an Bedeutung. Um den sich stetig wandelnden Anforderungen für Fach- und Führungskräften Rechnung zu tragen, fördern das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg und der Europäische Sozialfonds (ESF) entsprechende Angebote an den Hochschulen des Landes. Die auf die Zielgruppe ältere Akademiker und Akademikerinnen ausgerichteten Programme wurden bzw. werden mit insgesamt 6,88 Mio. Euro bis 2014 gefördert.

 

Gefördert wurden/werden Vorhaben

  • zum Aufbau neuer Weiterbildungsprogramme
  • zur Weiterentwicklung bestehender Angebote
  • zur Durchführung entsprechender Weiterbildungsprogrammen
  • zur Erhöhung der Attraktivität bestehender Weiterbildungsangebote

für die Zielgruppe älterer Beschäftigter ab 40 Jahre mit akademischem Hintergrund. Hierzu gehören auch Angebote, die sich an einen bestimmten Teil der Zielgruppe wenden, wie z.B. Angebote, die einen Wiedereinstieg in den Arbeitsprozess nach der Familienphase ermöglichen oder die sich an Personen richten, die ihren akademischen Abschluss im Ausland erworben haben und für den baden-württembergischen Arbeitsmarkt qualifiziert werden sollen.