Kunst- und Musikhochschulen

Sie möchten Musikerin, Schauspieler, Tänzer, Designerin, Filmproduzent, Musikjournalistin oder Bildender Künstler werden? Dann bietet sich ein Studium an Kunst- oder Musikhochschulen an.

 

Mit den acht Kunst- und Musikhochschulen, der Filmakademie, der Popakademie und der Akademie für Darstellende Kunst und deren verschiedenen Ausbildungs- und Fächerprofilen deckt das Land, das diese Einrichtungen betreibt, das ganze Spektrum der Ausbildungsmöglichkeiten der Künste ab.

Kunsthochschulen

An Kunsthochschulen können Sie neben den sogenannten freien Künsten, also Malerei und Bildhauerei, auch angewandte Künste bis einschließlich Design studieren. Während Sie an den beiden Akademien der Bildenden Künste in Karlsruhe und Stuttgart in den klassischen Künsten (freie und angewandte Kunst, Kunsterziehung) ausgebildet werden, ist die Hochschule für Gestaltung (HFG) Karlsruhe eher als künstlerische "Medienhochschule" anzusehen. Neben den klassischen Künsten und Designfächern steht hier das gesamte Spektrum der Medienkünste im Vordergrund.

 

Mögliche Studienrichtungen der Akademien der Künste und der Hochschule für Gestaltung


Freie Kunst

Als freier Künstler schaffen Sie Kunstwerke, die keinen bestimmten praktischen Nutzen verfolgen, das können Gemälde, Skulpturen oder Videoinstallationen sein. Ein Studium an einer Kunsthochschule folgt keinem festen Rahmen, sondern setzt auf die eigene künstlerische Entwicklung. Die Kunsthochschulen stellen Ihnen Atelierräume, Werkstätten und Studios, ebenso Computer, Bibliotheken und Modelle zur Verfügung. Außerdem finden regelmäßig Lehrveranstaltungen und Ausstellungen statt. Die Ausbildung verläuft in der Regel in einem "Klassen"-Verband. Die Klasse ist der zentrale Ort, an dem sich Lernen, Erproben und künstlerische Entfaltung im Austausch mit den Lehrenden und den Kommilitonen vollziehen.

  

Angewandte Kunst 

Das unter "Freie Kunst" Erwähnte, gilt eingeschränkt auch für die Angewandte Kunst (z. B. Produktgestaltung, Grafik-Design). Hier ist das Studium aber durch vorgeschriebene Lehrveranstaltungen stärker strukturiert, da das Studium auch auf bestimmte Berufe wie etwa Produktdesigner vorbereitet. In der Angewandten Kunst lernen Sie beispielsweise, Haushaltsgegenstände oder Broschüren zu designen.

 

Bildende Kunst (Kunsterziehung) - Lehramt an Gymnasien

Wenn Sie Kunst an einem Gymnasium unterrichten wollen, setzt sich Ihr Studium aus dem Hauptfach Kunsterziehung und einem Nebenfach zusammen. Im Hauptfach Kunsterziehung werden Sie zusammen mit den freien und angewandten Künstlern ausgebildet.

Im Studium wählen Sie selbst einen Schwerpunkt und erproben am Beispiel eigener künstlerischer Arbeit den Zusammenhang zwischen Ihrem künstlerischen Schaffen, den dazugehörigen Techniken und didaktischen Überlegungen für den späteren Unterricht. Sie schließen Ihr Studium mit der "Künstlerischen Prüfung" (Erstes Staatsexamen) ab. Ein Nebenfach ergänzt das künstlerische Fach. Für das Nebenfach gelten die Anforderungen eines Beifaches. Sie können das gewählte Beifach entweder parallel an einer Universität oder im Anschluss an das Kunststudium studieren. Dabei ist es möglich, das Verbreiterungsfach Bildende Kunst/Intermediales Gestalten zu wählen. In der Schule steht die pädagogische und didaktische Vermittlung von Kunst im sozialen Kontext im Mittelpunkt. Ihre eigene künstlerische Betätigung tritt dahinter zurück.

Hochschulen für Musik (und Darstellende Kunst)

Die fünf baden-württembergischen Musikhochschulen in Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart und Trossingen bereiten Sie auf künstlerische und musikpädagogische Berufe vor. Hinzu kommen die Ausbildungen für Schauspiel und Figurentheater an der Musikhochschule Stuttgart, für Tanz und Tanzpädagogik in Mannheim sowie Kultur-Journalismus in Karlsruhe.

An den Hochschulen für Musik erhalten Sie neben einer künstlerischen Ausbildung auch eine Ausbildung in wissenschaftlichen Fächern wie der Musikwissenschaft und Musikpädagogik. Als Studierende an Musikhochschulen gestalten Sie Ihr Studium in Eigenverantwortung. Dabei ist die Zusammenstellung der künstlerisch-pädagogischen, wissenschaftlichen und anderen Lehrveranstaltungen für eine realistische Berufsperspektive sehr wichtig.

Ein Studium an einer Musikhochschule lässt Ihnen viel persönlichen Entwicklungsspielraum. Besonders eng ist Ihr Verhältnis zu Ihrem Lehrer im Hauptfach, bei dem Sie Einzelunterricht erhalten. Wenn Sie bei bestimmten Lehrkräften studieren möchten, sollten Sie sich nicht allein auf das Urteil anderer verlassen, sondern sich selbst einen persönlichen Eindruck verschaffen.

 

Studium für ausübende Künstler:

Wer einen Beruf als ausübender Künstler anstrebt, studiert im grundständigen künstlerischen Studiengang das betreffende Instrument, Konzert- oder Operngesang, Dirigieren, Komposition, Musiktheorie, Jazz/Popularmusik. Daneben bieten Ihnen Lehrveranstaltungen im Bereich des Gesangs und der Orchesterinstrumente - beispielsweise szenische Aufführungen, Ensembleunterricht, Hochschulorchester - die Möglichkeit, sich für die entsprechenden Berufsfelder zu qualifizieren.

 

Studium für spätere Musiklehrer/innen:

Nicht alle Absolventen fassen in einem künstlerischen Beruf Fuß. Um die Berufschancen zu erhöhen - einige Fächer wie z.B. Komposition, Klavier, Instrumente der Alten Musik werden im Konzertleben überwiegend freiberuflich ausgeübt - bietet es sich an, parallel einen künstlerisch-pädagogischen Studiengang zu studieren. Ein Studiengang zum Musiklehrer mit dem Berufsziel des Instrumental- oder Gesangslehrers an kommunalen Musikschulen oder im freien Beruf eröffnet Ihnen ein breites Spektrum an Wahlmöglichkeiten. Mögliche Hauptfächer sind nicht nur Instrumente und Gesang, sondern auch Musiktheorie und Gehörbildung, Chor- und Orchesterdirigieren, elementare Musikpädagogik/Rhythmik oder Jazz/Popularmusik.

Am breitesten angelegt ist das Studium der Schulmusik (Lehramt am Gymnasien), da hier nicht nur ein weites musikalisches Spektrum, sondern auch noch ein wissenschaftliches Zweitfach - normalerweise mit den Anforderungen eines Beifaches an einer Universität - studiert wird. Das Zweitfach ergänzt das künstlerische Fach und kann an einer Universität entweder parallel oder im Anschluss an das Musikstudium studiert werden.

Als Musiklehrer vermitteln Sie in erster Linie später in der Schule auf pädagogische und didaktische Weise das Fach Musik, auch wenn an der Musikhochschule die eigene künstlerische Betätigung wichtig ist.


Tipp: Denken Sie bei Ihrer (finanziellen) Studienplanung daran, dass Sie täglich ausreichend Zeit für das Üben einrichten, auch weil Musikhochschulen darauf achten, dass Sie die Regelstudienzeiten um nicht mehr als ein bis zwei Semester überschreiten. Mitunter kann es deshalb schwierig sein, Nebenjob und Studium zu vereinbaren.

Film- und Popakademie, Akademie für Darstellende Kunst

Filmakademie

An der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg können Sie folgende Bereiche studieren:

  • Film und Medien,
  • Produktion,
  • Filmmusik und Sounddesign.

Die Filmakademie Baden-Württemberg zählt zu den renommiertesten Filmhochschulen weltweit. Über 300 hochkarätige Experten der Film- und Medienbranche betreuen die Studierenden. Jährlich produzieren Studierendenteams mehr als 250 Filme aller Genres, die auf Filmfestivals regelmäßig Preise gewinnen.
  

Popakademie

Die Popakademie Baden-Württemberg mit Sitz in Mannheim ist die renommierteste deutsche Hochschuleinrichtung im Bereich der Populären Musik und Kreativwirtschaft. Die Qualität ihrer Ausbildung spiegelt sich in der Zufriedenheit ihrer Studierenden, der beruflichen Erfolge ihrer Alumni und dem hervorragenden Branchen-Netzwerk. 
Neben drei Studiengängen für musikalische Kreative gibt es auch zwei betriebswirtschaftlich ausgerichtete Studiengänge für zukünftige Manager und Verwerter:

  • Popmusikdesign - Bachelor of Arts,
  • Weltmusik - Bachelor of Arts,
  • Popular Music - Master of Arts,
  • Musikbusiness - Bachelor of Arts,
  • Music and Creative Industries - Master of Arts.

  

Akademie für Darstellende Kunst

Die 2007 gegründete Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg, die im Wintersemester 2008/09 ihren Lehrbetrieb aufgenommen hat, erweitert das Spektrum um ein bundesweit einmaliges Ausbildungsangebot an der Schnittstelle zwischen Theater und Film.