Studiengang Religionswissenschaft [Bachelor]

Studiengang Name Englisch:Religious Studies
Abschluss:Bachelor
Abschlussbezeichnung:Bachelor of Arts
Studienform(en): Vollzeit
Studienbeginn:ws
Regelstudienzeit (Semester):6 Semester
Vorpraktikum erforderlich:nein
Zulassungsbeschränkung:nein
Zugangs-/Zulassungsvoraussetzung:
Unterrichtssprache: Deutsch
Auslandssemester vorgesehen:nein
Praxissemester vorgesehen:nein
Besonderheiten:

Der BA-Studiengang Religionswissenschaft in Tübingen vermittelt ein breites Grundlagenwissen. Hierzu gehört sowohl die Religionsgeschichte in Gegenwart und Vergangenheit wie auch Kenntnisse der Methoden und Theorien des Fachs.

Studierende vertiefen ihr Wissen entsprechend ihrem eigenen Interesse. Neben den Grundlagen-Seminaren werden jedes Semester wechselnde Lehrveranstaltungen zu unterschiedlichen Religionen und Themen der Religionswissenschaft angeboten. Die regionalen Schwerpunkte unseres Tübinger Personals sind die Religionsgeschichte und religiöse Gegenwart von Europa, Mittel- und Nordamerika, Afrika und Südasien. Unser Studienangebot umfasst aktuelle Forschungsansätze und auch wichtige Themen der Moderne und Gegenwart. Dazu gehören hochaktuelle politische und soziale Entwicklungen wie z. B. Pandemien, Verschwörungstheorien, Naturkatastrophen oder politische Konflikte.

Internationaler Studiengang:nein
Schwerpunkte:

Religionswissenschaft beschäftigt sich wertneutral und bekenntnisunabhängig mit den vielen verschiedenen Religionen der Welt, sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart. Wir stellen uns z. B. folgende Fragen: Wie nehmen religiöse Personen ihre Welt wahr? Wie und worüber sprechen sie miteinander, wie verhalten sie sich? Was bedeutet „Religion“ oder „Spiritualität“ für sie? Was steht in religiösen Schriften, was passiert in Ritualen? Wie haben sich diese Aspekte im Laufe der Geschichte verändert? Und wie wird (und wurde) all das in der Gesellschaft verhandelt?

Unsere Aufgabe ist es zu beobachten, zu beschreiben und zu analysieren. Das machen wir aus einer Außenperspektive, ähnlich wie unsere Nachbarfächer Geschichtswissenschaft, Soziologie oder Ethnologie. Was nicht zu unseren Aufgaben gehört, ist zu untersuchen oder zu erklären, ob Glaubensinhalte wahr oder unwahr, richtig oder falsch sind. Entsprechend untersuchen wir nicht „Gott“, „das Heilige“ oder ob „Magie“ wirkt, sondern was Menschen in Bezug auf Religion(en) oder Spiritualität sagen und tun. Darin unterscheiden wir uns von der Theologie.

Wir arbeiten mit den Methoden der Kultur- und Sozialwissenschaften. Außerdem untersuchen wir die Geschichte und müssen die Original-Sprachen unserer schriftlichen Quellen kennen. Wir analysieren viele verschiedene Arten von Quellen, neben Texten auch Bilder, Klänge, Medien, Gegenstände oder Räume, ebenso Daten wie Interviews und Umfragen. Weil wir keine regionale oder historische Grenze für unsere Forschung festlegen, arbeiten wir auch oft mit anderen Fächern (wie z. B. der Indologie, der Altamerikanistik oder der Archäologie) zusammen.

Mit unserer Forschung untersuchen wir, wie sich Religionen verändern. Wir beschreiben, wie Menschen verschiedener Religionen miteinander umgehen. Wichtig ist uns auch der Zusammenhang zwischen Religionen und anderen Feldern des Lebens, etwa Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kunst, Musik und Kultur. Außerdem vergleichen wir, wie Menschen in verschiedenen Religionen mit besonderen Herausforderungen des Lebens umgehen, wie z. B. Sterben und Tod oder wie sich Religion verändert, wenn jemand ein neues Leben in einem fremden Land beginnt.

In unserer Forschung entwickeln wir Theorien. Sie sind das Werkzeug, um unsere Fragen zu beantworten und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Wir lernen nicht nur Fakten über Religionen, wir versuchen sie zu verstehen und entwickeln wissenschaftliche Thesen darüber, wie und warum sich Menschen so verhalten wie sie es tun.

Im Studium der Religionswissenschaft lernen die Studierenden, eine wertneutrale und bekenntnisunabhängige Perspektive einzunehmen, und üben, diese in der Forschung und im Gespräch mit der Gesellschaft anzuwenden. Eine religionswissenschaftliche Haltung umfasst folgende Aspekte:

  • die nicht-bewertende Beschäftigung mit religiösen Traditionen
  • weltanschauliche Offenheit und die Bereitschaft, sich in fremde Weltdeutungen und Handlungsweisen hineinzuversetzen
  • die Reflexion eigener und fremder religiöser Hintergründe

Darüber hinaus erlernen die Studierenden Methoden religionswissenschaftlicher Forschung sowie Regeln religionswissenschaftlichen Denkens, Argumentierens und Arbeitens und erhalten eine Orientierung in der Vielfalt interdisziplinärer Perspektiven auf Religion.

In einem BA der Religionswissenschaft werden die Studierenden in den Grundlagen ausgebildet. Dazu gehört Wissen über die Geschichte und Gegenwart verschiedener Religionen in Europa und weltweit. Außerdem üben sie den Umgang mit Theorien und wie sie an komplexe Fragen herangehen können. Sie lernen, sich selbst dieses Wissen anzueignen und es anderen zu erklären. Hierbei entwickeln Studierende ein kritisches Bewusstsein, zum Beispiel für das Verhältnis von Macht und Religion.

Als Studienfach eignet sich die Religionswissenschaft für alle, die sich wertneutral und wissenschaftlich mit religiösen Traditionen in lokalen, regionalen, nationalen und globalen Kontexten beschäftigen wollen. Es eignet sich für diejenigen, die sich mit der Diversität und Pluralität menschlicher Weltdeutungen und Handlungsformen auseinandersetzen möchten. Religionswissenschaft öffnet Horizonte.

Fächergruppe:Geisteswissenschaften
Studienbereiche:Philosophie
Hochschulart:Universität
Stadt:Tübingen
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Universität Tübingen


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